Wie trennt man sich am fairsten?
Wenn man sich sicher ist, dass man die Trennung
möchte, dann sollte man es dem Partner auch so
beibringen, dass er nicht ewig unter den
Trennungsgründen leidet. Es läuft aber meisten so
ab: “Weil du dich so geändert hast, du hast dich
nur noch gehen lassen, du bist nicht mehr auf mich
eingegangen, du hast mir nicht genug Freiheiten
gelassen, du bist streitsüchtig usw..usw..“ Also nur
Vorwürfe!
Aber warum macht man noch Vorwürfe, wenn man
sich eh sicher ist, dass man sich trennen möchte?
Vorwürfe bringen doch nur etwas, wenn man
möchte, dass der andere darüber nachdenkt und
hofft, dass er etwas an sich und seinem Verhalten
ändert. Also sind doch diese Vorwürfe überflüssig.
Gerade wenn der Partner die Trennung gar nicht
möchte. Denn für ihn bedeutet das nur, dass er
sich auf diese Vorwürfe hin noch ewige Zeit
Selbstvorwürfe machen wird. „Warum habe ich
das getan? Hätte ich doch nur..usw.!“
Und genau das, soll nicht das Ziel und der Sinn für
den anderen sein, wenn man sich trennt. Denn
der Verlassene soll sich darüber klar werden, dass
es gerade nur eine Person ist, welche ihn und sein
Verhalten nicht gemocht hat.
Aber es eben tausend andere Leute gibt, die
genau die bemängelten Punkte oder eben
genau das Verhalten, mögen und wunderbar
damit zurechtkommen würden.
Wenn man also weiß, dass dem anderen die
Trennung so schon genug wehtut, dann sollte man
nicht noch Punkt für Punkt kritisieren und Vorwürfe
machen, wenn man sich auch der Trennung sicher
ist.
Auch wenn der Partner darauf drängt, ist es für das
Selbstwertgefühl des Verlassenen besser, wenn
man es damit begründet, dass eben keine Liebe
mehr vorhanden ist. Das bedarf auch keiner so
großartigen Begründung und ist für die
Verarbeitung der Trennung einfacher zu verkraften.
Es ist fairer einem Partner gegenüber, der eh
schon ein nicht so ausgeprägtes Selbstwertgefühl
hat. Viele Menschen sind sich nicht im Klarem,
dass die Selbsteinschätzung wichtig ist und nicht
die Einschätzung des Expartners. Und wenn man
es in der Hand hat, den anderen die Verarbeitung
der Trennung und den weiteren Weg dadurch zu
erleichtern, warum eigentlich nicht?
Es muss nicht die Aufgabe sein, ist aber ein
wunderbarer Charakterzug. Natürlich wollen die
meisten Verlassenen eine Erklärung, warum sich
der Partner getrennt hat und was man denn falsch
gemacht hat.
Man hat aber eigentlich nichts falsch gemacht.
Das „falsch“ bezieht sich dann nur auf den
Partner. Weil nur er es als „falsch“ empfunden
hat.
Denn selbst hat man das was man getan hat, in
dem Moment ja nicht als falsch angesehen. Erst
dann, wenn man merkt, dass es dem Partner nicht
gefällt. Oder dass der Partner damit nicht
zurechtkommt.
Aber ist alles falsch, nur weil es jemand
anderes als falsch ansieht?
Sogar „fremdgehen“ muss nicht falsch sein, wenn
man es in dem Moment nicht als falsch empfindet.
Man sollte also selbst entscheiden, was man für
falsch oder richtig hält und nicht danach, was für
Reaktionen von jemand anderem kommen.
Warum sollten andere das besser beurteilen
können. Wir denken uns bei jeder Entscheidung,
über das was wir tun, etwas ganz Bestimmtes.
Somit sollten wir selbst entscheiden und auch die
Möglichkeit haben, selbst zu beurteilen, was falsch
und was richtig ist.
Erst dann, sollte die Meinung von anderen wichtig
sein. Wenn der Partner trotz allem auf eine
Erklärung besteht, die seine Person betrifft, dann
sollte auch eine Erklärung gegeben werden.
Es sollten aber nicht nur Vorwürfe sein. Das
Gespräch sollte so enden, dass jeder weiß, „dass
nur wir zwei nicht zusammengepasst haben und
dass es mit jemand anderem ganz anders sein
kann“!
Der Verlassene soll nicht glauben, dass er so
schlecht ist und alles falsch macht, dass er nie
einen passenden Partner finden wird.
Zu vergessen ist auch nicht, wenn die Trennung
nur mit Vorwürfen begründet wird, der Expartner
sich noch weiterhin Hoffnungen machen wird.
Denn er muss sich ja nur nach den Wünschen des
Expartners ändern und dann ist er wieder perfekt
und hat wieder Chancen. Das verstehen dann
viele Verlassene auch nicht, wenn sie beteuern,
dass sie sich ändern werden und der Expartner
möchte trotzdem nicht mehr. An diesem Punkt
angekommen, muss der Expartner dann auch an
die Substanz und muss meistens auch das sagen,
was am meisten weh tut. Nämlich, dass keine
Liebe mehr da ist.
Warum es also nicht gleich so begründen, wenn es
denn der wahre Grund ist. Es tut zwar am meisten
weh aber muss nicht weiter begründet werden und
man kann sich die ganzen Vorwürfe und
Vorhaltungen sparen, die dem Verlassenden
zusätzlich schmerzen aber nichts für seine Zukunft
bringen. Nicht für eine neue Partnerschaft.
Denn, wie schon erwähnt, wird der passende
Partner, ihn so akzeptieren, wie er ist. Der
Verlassende kann seine Trennungsgründe
nennen, wenn darauf bestanden wird aber lieber
so, dass es nicht unbedingt alles als Vorwurf klingt,
sondern eher so, dass er mit bestimmten Dingen
und Verhalten nicht zurechtgekommen ist. Denn
niemand kann doch wirklich ganz neutral
beurteilen, was richtig und was falsch ist. Auch in
Bezug auf eine Beziehung nicht.
(Wie wäre es damit: „Du hast nichts falsch
gemacht und ich finde dich gut so, wie du bist aber
leider bist du nicht passend für mich und das liegt
nicht nur an dir, sondern an uns Beide“).
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