Versucht ein Hundehalter seinen Hund, der sich
mit einem anderen Hund eine Balgerei und
Beißerei liefert, von diesem fremden Hund zu
trennen und wird er hierbei vom Hund in die Hand
gebissen, so hat er keinen Anspruch auf Ersatz
der Behandlungskosten gegen den anderen
Hundehalter. Ihm steht auch kein Schmerzensgeld
zu.
Denn derjenige, der beim Versuch streitende
Hunde mit der Hand zu trennen, handelt grob
fahrlässig und auf eigene Gefahr. Die Gefahr, von
einem Hund in dieser Situation gebissen zu
werden, ist groß. Landgericht Bamberg. Hierbei ist
auch völlig egal, ob die Hunde für normalerweise
als friedlich gelten.
Springt ein Hund an einem Pkw hoch und zerkratzt
den Lack am Fahrzeug, dann ist der Hundehalter
dem Auto-Eigentümer zum Schadenersatz
verpflichtet. Das gilt auch dann, wenn sich im Auto
ein Hund aufhielt und dieser durch sein Bellen den
anderen Hund zum Hochspringen provozierte.
Amtsgericht Königs Wusterhausen
Opferentschädigung
Dem Geschädigten kann dann aber ein Anspruch
gegen den Staat zustehen. Nämlich nach dem
Opferentschädigungsgesetz.
Ein Anspruch auf Opferentschädigung gibt es
aber nur, wenn das Tier gezielt auf den Menschen
gehetzt wurde, oder wenn der Hundehalter mit
einem Angriff des Hundes auf den Geschädigten
habe rechnen müssen. Landessozialgericht
Rheinland-Pfalz
Ein Jogger muss einer Gefahr ausweichen. Auch
wenn ihm ein Hund auf seinem Weg
entgegenkommt. Er muss seine
Laufgeschwindigkeit deutlich verringern und
notfalls sogar einen Bogen um den Hund laufen,
um einen Zusammenstoß mit diesem Hund zu
vermeiden.
Tut er das nicht und stößt deswegen mit dem
Hund zusammen, dann ist sein
Schmerzensgeldanspruch gegen den
Hundehalter wegen seines eigenen
Mitverschuldens zu kürzen. Oberlandesgericht
Koblenz
Eine 41 Frau wurde von einem Schäferhund zu
Boden gerissen, erlitt einen Kieferbruch und verlor
acht Zähne. Weil die Unfallfolgen so schwer
waren und das Opfer noch sehr jung war, muss
der Hundebesitzer ihr Komplettimplantate zahlen.
Oberlandesgericht Hamm
Ein unangeleinter Hund eines Hundehalters fiel
einen anderen Hundehalter an: 2.000,- Euro
Schmerzensgeld erhielt er. Der Hund des
Beklagten war gegen den Kläger gerannt, so dass
dieser zu Boden fiel und Prellungen am
Ellenbogen und am Gesicht erlitt.
Schmerzensgeld bei einem Hundebiss
Ein Zeitungszusteller, muss sich vorsichtig
verhalten, wenn er von einem bissigen Hund weiß.
Ansonsten könnte ihm bei einem Biss eine
Mitschuld treffen und er würde nur eine geringes
Schmerzensgeld erhalten.
Der Besitzer eines Rüden einer Frau, die infolge
des ungestümen Temperaments des Tieres
gestürzt war und sich hierbei verletzt hatte, erhielt
Schadensersatz und Schmerzensgeld von rund
3.200 € zahlen.”
Eine Frau war mit ihrem Hund beim Tierarzt. Der
Hund, der normalerweise ganz lieb ist, auch bisher
immer zum Tierarzt, bekam aber Panik. Beim
Fiebermessen biss er den Tierarzt in den Finger.
Der Tierarzt forderte Schadensersatz und
Schmerzensgeld. Und er bekam recht. Der
Tierhalter muss dafür sorgen, dass dem Tierarzt
nichts passiert. BGH
- ca. 425 € bei zwei Hundebissen (linker
Unterschenkel, rechter Oberschenkel) ohne
bleibende Beeinträchtigung, Urteil des LG
München II
- ca. 2000 € bei einem Hundebiss in Knie /
Oberschenkel mit beleibender Narbe
(Arbeitsunfähigkeit 12 Tage), Urteil des AG
Frankfurt
Eine junge Frau mit mehreren massiven
Hundebissen an beiden Beinen, wobei an einer
Stelle Fleisch herausgerissen wurde, mit 10 Tagen
Krankenhausaufenthalt mit chirurgischer
Wundversorgung und psychischer Stabilisierung,
bekam 4.102 € Schmerzensgeld
Tierheim ist Tierhalter
Ein Tierheim ist als Tierhalter anzusehen. Da führt
dazu, dass dann dieses Tierheim auch für
Schadenersatzansprüche aufkommen muss, die
ein Hund des Tierheimes bei anderen Personen
anrichtet. Landgericht Hanau
Personen, die durch einen fremden Hund verletzt
werden, haben gegen den Tierhalter einen
Schaden- und Schmerzensgeldanspruch. Das
bringt allerdings nicht viel, wenn der Tierhalter
mittellos ist.
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