Schmerzensgeldkatalog
Radfahrer
Betrunkener Radfahrer fährt in Fußgängergruppe
500 Euro Schmerzensgeld (OLG Köln)
Sonnenstudio
Schadensersatzpflicht eines
Sonnenstudiobetreibers wegen
Gesundheitsbeschädigung durch Falschberatung
750,00 EUR Schmerzensgeld
seelische Schäden
Unzulässige Fotoveröffentlichung : 25.000 EUR
posttraumatische Belastungsstörung infolge des
Unfalltodes eines Familienmitglieds: 20 000 Euro
Psychische Beeinträchtigungen wegen Bedrohung
mit einer Waffe: 8000 Euro
Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts
durch Verbreitung pornografischen Materials:
35000 Euro
Falschaussage wegen Vergewaltigung
Die Beklagte beschuldigte einen Mann, sie
vergewaltigt zu haben. Er musste dafür 5 Jahre ins
Gefängnis. Die Tochter des Beklagten behauptete,
dass die Aussage erfunden war und ihr Vater
unschuldig ist. Der Fall wurde wieder
aufgenommen und der Mann wurde von seiner
Schuld freigesprochen. Die Beklagte muss nun
voraussichtlich 80 000 Euro Schmerzensgeld
wegen Falschaussage zahlen. Landgericht
Osnabrück
Scherben auf dem Boden
Liegen in einer Disco Scherben auf dem Boden und
jemand verletzt sich daran, hat er keinen Anspruch
auf Schmerzensgeld. Jedenfalls dann nicht, wenn
es für das Personal unmöglich ist, Scherben
aufzusammeln, wenn die Tanzfläche voll ist. Jeder
Gast muss mit Scherben auf dem Boden rechnen.
Amtsgericht Heinsberg
schlechtes Bier
Ein Gast verlangte 2000 Euro Schmerzensgeld,
weil ihm ein Wirt schimmeliges Bier verkauft hatte.
Der Gast bekam Magen und Darmprobleme und litt
unter Übelkeit und Erbrechen. Das Gericht
entschied jedoch, dass es sich nur um eine
geringfügige Erkrankung handelt, die keine Folgen
hat. Deswegen besteht kein Anspruch auf
Schmerzensgeld.
Sturz in Straßenbahn
Ein Fahrgast muss sich in einer Straßenbahn
immer selbst so festhalten, dass er auch bei einer
Bremsung nicht den Halt verliert. Ansonsten kann
er bei einem Sturz kein Schmerzensgeld
verlangen. Nur, wenn der Fahrer bereits eine
Vollbremsung macht, bevor man einen Halteplatz
gefunden hat, haftet der Straßenbahnfahrer. Ein
Mitverschulden des Fahrgastes scheidet auch
aus, wenn er gerade sein Fahrschein sucht oder
diesen entwertet oder sich gerade hinsetzen
wollte. Amtsgericht München
Tattoo
Eine Klägerin hatte sich in einem Tätowierstudio
ein Tattoo machen lassen. Dieses entsprach aber
nicht dem gewünschten Entwurf. Der
Studiobesitzer bot zwar an, nachzubessern. Das
ist der Kundin aber nicht zumutbar. So das
Gericht. 750 Euro Schmerzensgeld stehen ihr zu.
Sie könne sich das Tattoo durch Leserbehandlung
entfernen lassen. Auch das muss der Beklagte
zahlen. Oberlandesgericht Hamm,
Fall von einer Sitzbank im Bierzelt
Eine Frau stieg beim Oktoberfest in fröhlicher
Stimmung auf die Sitzbank. Sie verlor dabei das
Gleichgewicht und fiel in den Rückend es Klägers.
Da dieser gerade aus seinem Bierglas trinken
wollte, stoß er mit dem Glas gegen den Mund und
verletzte sich einen Zahn. Er forderte 1000 Euro
Schmerzensgeld. Die Beklagte gab aber an, dass
sie nur gefallen sei, weil sie selbst angerempelt
wurde. Das Gericht sprach dem Kläger 500 Euro
Schmerzensgeld zu. Der Richter begründete das
in seinem Urteil damit, dass auch die Klägerin
umsichtig sein müsse. Sie hätte damit rechnen
müssen, das so etwas eintreten kann. Auch wenn
es durch Dritte passiert. Amtsgericht München,
Ohrlöcher
Ein Kind musste Schmerzen erleiden, weil das
Stechen von Ohrlöchern in einem Tattoo- Studio
nicht sachgemäß durchgeführt wurde. Es forderte
Schmerzensgeld. Es wurden im Rahmen eines
Vergleich 70 Euro gezahlt. Amtsgericht Berlin-
Lichtenberg
Schwimmbad
Die Treppe im Schwimmbad, auf der ein alter
Mann gestürzt war, war nicht verkehrssicher. Es
gab keine ausreichende Beleuchtung, noch ein
Warnhinweis. Verstoß gegen die
Verkehrssicherungspflicht / 3750 Euro
Schmerzensgeld und Schadenersatz
Skiunfall
Bei einem Skiunfall haftet allein der von oben
kommende Skifahrer. Er muss seine Fahrspur so
wählen, dass der vor ihm fahrende Skifahrer nicht
gefährdet wird. 13.000,- EUR Schadensersatz und
Schmerzensgeld in Höhe von 40.000,- EUR.
Ein Snowboardfahrer schnitt ein am Pistenrand
sitzenden Menschen mit dem Snowboard das
Knie auf. 1.500 € Schmerzensgeld (Gericht
Bonn 2013)
sexueller Missbrauch
Für Vergewaltigungen mit äußeren Verletzungen
und schweren psychischen Folgen sind den
Opfern von den Gerichten
Schmerzensgeldzahlungen in der Größenordnung
von 4000 Euro bis 5000 Euro zugesprochen
worden.
Sexueller Missbrauch eines 11- bis 13-jährigen
Mädchens in mehreren Fällen 6.136 EUR.
falsche Diagnose
Bauchdeckenabzess zwei Tage zu spät
diagnostiziert 400 Euro,- Schmerzensgeld
(Urteil des LG Itzehoe)
Statt der linken Brust wurde die rechte bestrahlt,
20 000 Euro,- Schmerzensgeld (Urteil des OLG
Hamm)
Der Arzt behandelte eine Hirnhautentzündung
eines 1-jährigen Jungen nicht rechtzeitig. 100
000,- Schmerzensgeld (Urteil des OLG Hamm)
Bei der Geburt eines Kindes verhielt sich der
behandelnde Arzt grob fehlerhaft. Durch dieses
Verhalten erlitt das Kind einen schweren
Hirnschaden, Euro 115.000,- (Urteil des OLG
Schleswig-Holstein)
Querschnittslähmung
komplette sensomotorische Querschnittslähmung
mit völligen Blasen- und Mastdarmlähmung 200
000 Euro Schmerzensgeld
inkomplette Querschnittslähmung unterhalb mit
diversen
Dauerschäden 100 000 Euro Schmerzensgeld
Hohe Querschnittslähmung bei einem 3 1/2 Jahre
alten Kind
Dauerschäden: Querschnittslähmung mit
schwersten Folgen
614 000 Euro Schmerzensgeld
Querschnittslähmung bei 34 Jahre alten Mann €
100.000,00 Schmerzensgeld)
Ein Geschädigter war durch einen Unfall schwer
verletzt worden. Das ihm zustehende
Schmerzensgeld von 47 000 Euro zahlte die
Versicherung jedoch nicht. Die jahrelangen
Prozesse, sah das Oberlandesgericht Nürnberg
als "weitere seelische Beeinträchtigung" an und
setzte deshalb das Schmerzensgeld auf 75 000
Euro hoch.
Bei einer schleppenden Schadensregulierung von
Seiten der Versicherung kann das
Schmerzensgeld deutlich höher festgesetzt
werden.
"Es wurde einem Versicherungsnehmer ein
Schmerzensgeld in Höhe von € 2.000,00
zugesprochen, weil sich die Versicherung
geweigert hatte, ihre Verpflichtung aus einem
Krankenrücktransportversicherungsvertrag zu
erfüllen. Landgericht München"
Augenverletzung:
- vorübergehende Sehminderung: 300,00 -
1.800,00 Euro
- Narbe am Oberlid: 4.000,00 Euro,
- Doppelbilder, räumliches Sehen eingeschränkt:
5.500,00 - 12.000,00 Euro
- dauerhafte Sehschwäche auf einem Auge:
30.000,00 - 45.000,00 Euro
- Erblindung auf einem Auge: 35.000,00 -
110.000,00 Euro
- Totalerblindung auf beide Augen 40.000,00
(Hundebellen und Jaulen rund-um-die-Uhr)
1.278,23 €
Ahnungslos biss ein Gast eines Lokals in seine
Pizza. Leider wurde versehentlich ein Stück
Muschelschale eingebacken. Ein Backenzahn
brach ab. 180 Euro Schmerzensgeld erhielt er
dafür vom AG Münster
Schönheits OP
8500 € Schmerzensgeld gab es für eine
misslungene Schönheits-Operation im Bauch-
Bereich durch Fettabsaugen bei mangelhafter
Aufklärung über die Risiken.
Heißer Kaffee
Einer Flugbegleiterin fiel versehentlich eine Kanne
Kaffee vom Servierwagen. Diese bekam eine
Passagierin ab und erlitt dadurch
Brandverletzungen. Das Gericht war der
Auffassung, dass die Flugbegleiterin nicht
sorgfältig genug aufgepasst hat und sprach der
Klägerin 920 Euro Schmerzensgeld zu.
Landgericht Düsseldorf
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